Mohnopol des Rausches, 2020


In Gianluca Trifilòs Werk "Mohnopol des Rausches" wird ein komplexes Netzwerk von Begriffen, die die Verbindungen zwischen Pharmaindustrie, Abhängigkeiten und Drogen kartografieren, in roten, mäandernden Linien dargestellt. Mithilfe der Programmiersprache JavaScript ordnet der Künstler die verwobenen Zusammenhänge und zeichnet sie auf lose Beipackzettel von Beruhigungsmitteln oder Antipsychotika. Damit reflektiert er die Tatsache, dass Medikamente in neue Abhängigkeiten führen können. Trifilòs Werk ist radikal und schonungslos, indem es auf die Verbindungen zwischen Sucht und Medikamenten in einer Gesellschaft verweist, die darin geschickt ist, solche Probleme im Verborgenen zu halten.

In seinem Werk untersucht Trifilò ebenfalls soziale Brennpunkte im städtischen Raum und verknüpft die Geschichte der offenen Zürcher Drogenszene der 1990er-Jahre mit der Kulturgeschichte des Rausches, der Popkultur, Suchtproblematik und Pharmaindustrie. Dieses weitreichende Mapping in Form eines gigantischen Kreises, gezeichnet mit einem roten Stift auf Medikamenten-Beipackzetteln, ermöglicht überraschende Einblicke in die Zusammenhänge und Wechselwirkungen der genannten Bereiche.

Kartographie